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Karl Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844)
NICHTS IST NORMAL "TALIBAN IN NADELSTREIFEN" "Die Demokratie ist jedenfalls unvollendet, wenn sie ihre konsequente Fortsetzung in der ökonomischen Sphäre nicht erfährt und der Mensch in diesem politischen System einerseits Staatsbürger und andererseits Wirtschaftsuntertan ist." Marcus Hawel, Gregor Katidis [1] Unter welcher Autorität leben wir heute? Leben wir unter dem Diktat der sich global etablierenden Finanzmarktspekulanten, die einen modernen, imperialen Eroberungskrieg führen und die Welt mit einem ungeahnten ökonomischen Desaster überziehen? Sind sie die Akteure einer neuen Form von Herrschaft, die sich entstaatlicht und entterritorialisiert hat und die in ihren virtuellen Räumen praktisch unangreifbar geworden zu sein scheint? Sind wir nun mehr nichts als die gelähmten Beobachter der unvermeidlichen Entropie der Demokratie und des Heranreifens einer einzigen supranationalen Ordnungsinstanz, die brutal antidemokratisch ist und ausschließlich auf der Akkumulation von Kapital beruht, das durch die ultrahohe, astronomische Verschuldung einer Vielzahl von Staaten und das jahrzehntelange fiskalischen Brigantentum ihrer verantwortlichen Politiker befeuert worden ist? Am Endpunkt dieser Entwicklung steht dann die Etablierung einer eigentümlichen Kapitalräson, denen die Individuen nur noch als marginalisierte Mitglieder eines auf reine Verwaltungsformalien beschränkten Staatswesens gehorchen, eines Staatswesens, vergleichbar einem hohlen Formengehäuse, das zusehends untauglich wird um noch als Matrix für ein allen Menschen zufriedenstellendes gesellschaftliches Leben zu dienen. Die gleichen politischen Kräfte, die zuließen und mithalfen die Spielräume für die "Taliban in Nadelstreifen" (Gesine Lötzsch, Die Linke [2]) zu eröffnen, feierten sich als die Retter einer jungfräulich auserkorenen "Systemrelevanz". Dabei haben parteipolitische Farben sich längst vermischt, und es ist (und war) nicht immer eiwandfrei und klar zu erkennen, wer für was eigentlich noch steht. Glaubt man in der FDP die "Schutzmacht der Spekulanten" (Michael Sommer, DGB-Chef) mit derzeitigem Regierungsstatus zu erkennen, die skrupellos steuerliche Sonderbegünstigungen für ihre Klientelgruppen auf den Weg bringt [3], so war es die SPD unter Gerhard Schröder mit ihren GRÜNEN Steigbügelhaltern gewesen, die während ihrer Regierungsjahre bravourös diese vermeintlich ungewohnte Rolle meisterten [4].
Die in der Zukunft immer lauernde Ungewißheit läßt sich damit kaum besänftigen. Die befriedete aber nicht gerade stolze Staatsbürgergesellschaft von einst mutiert zum Untertanenverband einiger machtvoller Großbanken, deren Vertreter einen ausgeprägten Hang zur Arroganz zeigen und die Welt als ihr persönliches Ausbeutungsobjekt nach Belieben betrachten. Wie in Geiselhaft genommen, agieren die gewählten Volksvertreter durchsichtig und kalkulierbar, Zocker dürfen sich in Sicherheit wiegen. Hustet die Wall Street, bekommen eine ganze Reihe von Staaten weltweit Schüttelfrost. Das böse Wort von der "Finanztransaktionssteuer" wird als Langzeitberuhigungsdrops gegenüber dem staunenden und gebannten Publikum als Tätigkeitsnachweis so lange im Munde hin-und hergeschoben, bis sich seine erhoffte Wirksamkeit in Wohlgefallen aufgelöst hat. Ein Lastenausgleich, ganz neuer Art und in ganz neuen, ungewohnten Dimensionen -und gerecht- ist angesagt. Sonst wird es mit dem Schuldenabbau nichts. Deutschland hat seit Jahrzehnten über seine Verhältnisse gelebt, stellte Kanzlerin Merkel kürzlich fest. Eine Frau, die das sagt, von westdeutscher Geburt aber mit ostdeutscher Biographie, und einst vor Jahrzehnten Kulturreferentin in der FDJ [5], weiß um die Ungleichverteilung der Kosten und Folgekosten der "Wiedervereinigung". Droht uns in der Finanzkrise eine ähnliche ungleiche Lastenverteilung? Wenn der Kanzlerin und ihrer strauchelnden Mannschaft nicht mit überzeugender Bravour das Krisenmanagement gelingt, mag sie wohl bald wieder Theaterkarten bestellen und verkaufen. Aber auch uns ist dann das Lachen auf der Bühne und im richtigen Leben vergangen. Eine durchdringende, wirklich kritische Selbstbesinnung des Bürgers würde Wahlen nur noch als eine Beruhigungsveranstaltung, als ein reines Schaulaufen miteinander um Macht und Einfluß konkurrierender Parteien und Personen entlarven, die eher der Klassenkoalition mit einem elitär-entrückten Großbürgertum zuneigen, als sich in der sogenannten und viel beschworenen 'Mitte der Gesellschaft' zu verorten und sich mit ihr glaubwürdig zu solidarisieren. Um dem politischen Scheintheater entgegen zu wirken, und um mehr als ein nur gelegentlicher, sich alle vier Jahre wiederholender, plebejischer Störfaktor zu sein, sollte man statt des Wahlzettels eher mal die Zaunlatte zur Hand nehmen, und statt Kreuze machen, über Kreuze ziehen [6]. rds 19.05.2010 ANMERKUNGEN: [1] Marcus Hawel, Gregor Katidis, in: Wirtschaftsuntertan und Staatsbürger, Zeitschrift für Kritische Theorie 28/29, 2009, S.193 [2] "Der globale Finanzmarkt ist doch in Wirklichkeit ein globaler Schwarzmarkt. Die Bundesregierung tut nichts, aber auch gar nichts, außer schönen Worten, um diesen globalen Schwarzmarkt zu bekämpfen. Die Spekulanten, meine Damen und Herren, sind Taliban in Nadelstreifen, und vor diesen Taliban müssen die Menschen in unserem Land geschützt werden." Gesine Lötzsch, Plenarprotokoll vom 07.Mai 2010 [3] Reduzierung der Mehrwertsteuer im Hotelgewerbe [4] Gerhard Schröder als der "Genosse der Bosse" "Deutschland ist - als Erbe von Rot-Grün und Schwarz-Rot - das Land in Europa, das in diesem Jahrzehnt am stärksten zerrissen wurde zwischen Vermögenskonzentration auf der einen und Prekarisierung auf der anderen Seite." Joachim Bischoff, Bernhard Müller in: Sozialismus, Heft 2/2010, S.5 [5] "Ich selbst war während meines Studiums einmal Kulturreferentin der FDJ und habe mich um die Bestellung von Theaterkarten gekümmert." zitiert in: Gerd Langguth, Angela Merkel, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, S.79 [6] Achtung! Dies ist kein Aufruf zu einer strafbaren Handlung oder deren Billigung! ***** ***** ***** ***** Wie war das neulich noch? In den Jahren 2005/2006, im "gefühlten" Gestern. Die Stichworte lauteten: Vogelgrippe und Tamiflu, die Krankheit und das Gegenmittel. Der Leser hat ein Déjà-vu-Erlebnis, recherchiert und forscht er in den Nachrichten und Presseberichten von damals nach, oder er kramt in seiner gedanklichen Erinnerungskiste. Von einem nachlässigen und reichlich spätem Impfmanagement in Deutschland war da die Rede, von fehlendem oder schwer zu beschaffenden Impfstoff, von tatsächlichen oder nur herbeigeredeten Hamsterkäufen, von der Tatsache, daß eine Reihe von Menschen in hervorragender Stellung für sich und ihre Familienangehörigen ohne Schwierigkeiten ausreichend versorgt waren. Eine spannende Geschichte, vor dem Hintergrund der sich gerade jetzt abspielenden "Volkskomödie" -oder ist es eher ein Drama(?)- betitelt mit: die Schweinegrippe. Da soll, unter größtmöglicher Beteiligung, die gemeine Bevölkerung mit dem einem Impfstoff geimpft werden, aber die abgehobene Funktionselite in den Staatsämtern- und Apparaten, und die Bewahrer und Garanten der öffentlichen Sicherheit und Ordnung mit einem anderen, besonderen, weil nebenwirkungsärmeren und ungefährlicherem. Vorzeitige vertragliche Bindungen an einen bestimmten Hersteller, wie sie seitens der Regierung geltend gemacht werden, rechtfertigen nicht. Schlimm ist, was sich da als manifestierendes Charakteristikum offenbart: Eine "Bunkermentalität" und eine verwerfliche Werthierarchisierung zu eigenen Gunsten. So wie vor der Bundestagswahl in einem Steuersenkungsmirakel die FDP ihren gut- und leichtgläubigen Wählern Filet versprochen hat und nun wohl Eintopftage zelebrieren muß, entblößt sich eine, sich gerade neu formierende, amtsführende deutsche Regierung bar jeder einfühlsamen kommunikativen Kompetenz durch dieses dünkelhafte Verhalten und leistet damit eher einer sozialpsychologischen Verweigerungsreaktion bei den Bürgern Vorschub. Wer läßt sich denn jetzt noch mit einem Impfstoff zweiter Wahl immunisieren, Unbedenklichkeitserklärungen hin oder her? Mit anderen Worten: Ein Brauer, der sein eigenes Gebräu nicht säuft, ist höchst verdächtig. Vielleicht werden einige Millionen Euro Herstellungs-und Bereitstellungskosten dafür im nächsten Schwarzbuch der Steuerverschwendung an markanter Stelle vermerkt sein. 19.10.2009 rds ***** ***** Heißes Herz und klare Kante! Das riecht nach Arbeit und Schweiß! Ist aber besser als 'Hose voll'. Das stinkt auch! Die Worte eines begnadeten Rhetorikers, austrauernden Witwers und wieder erweckten Wahlkämpfers. In Bayern. Eben der Müntefering. Gerhard Schröders - bislang der Jüngste in der Riege der sogenannten Alt-Kanzler in ihrer gefühlten personalen Unangreifbarkeit - später erfolgter Zwischenruf: Ich mach das dann mal wieder, ..ha..,ha..,ha..!, blieb ungehört? Tatsächlich war er wohl gänzlich ausgeblieben, schließlich ist der Mann bestens versorgt. Dabei geht und ging es doch immerhin um die Kanzlerschaftskandidatur. Darf man da.., soll man da nicht an ihn denken dürfen/müssen?
Das soziale Deutschland. SPD? Und dazu der modrige Geruch vom Schwielower See? Solange aus den Kleidern der Vabanquespieler und Claqueure in der SPD dieser penetrante Schwielower-Seen-Geruch ausströmt, sollte keine ehrliche Haut sich von des Kaisers-neue-Kleider-Verkäufern der Sozialdemokraten kirre machen lassen. Da mag auch der Bundestagsabgeordnete Dieter Wiefelspütz lapidar von Wechselroutine reden und zu dem Urteil kommen: Es ist am Sonntag alles richtig gemacht worden [1]. Auch das Richtige wendet sich gelegentlich ins Falsche, Ungehörige. Das soziale Deutschland trudelt derweil in die Waisenschaft [2]. Die SPD trudelt mit!
Ein einjähriger, zäher Wahlkampf droht mit seinem ganzen Potential die Republik zu lähmen, taub zu machen. Und nach der Agenda 2010 haben wir womöglich auch noch Angela 2020. Da Politik nichts anderes ist als ein Machtkampf von Interessen um die Beherrschung der staatlichen Institutionen, den politische Parteien mit- und gegeneinander führen, oftmals nicht mit fairen Mitteln, findet der Machtkampf um die personale Besetzung der führenden staatlichen Institutionen innerhalb der jeweiligen Parteien statt. Wie es dabei zugehen kann, nicht minder verletzend und unsauber, wurde gerade am Schwielower See in Brandenburg in einem packenden Politdrama dargestellt. Allzu menschlich war das. Menschlich nicht. ANMERKUNGEN: [1] So von MdB Dieter Wiefelspütz (SPD) am 10.09.2008 in der ARD-Sendung -hart-aber-fair- mit Frank Plasberg geäußert. [2] Nicht die, aber ein sehr erheblicher Teil unserer "Elite" in Deutschland leidet ganz massiv unter einem Wurmbefall im Gehirn, der einen eklatanten Verlust in der Wahrnehmung der Realität bewirkt und die daher unter Quarantäne gestellt werden müßte. Niemand von dieser "Elite" wird in einem Langzeitselbstversuch mit 132€ im Monat auszukommen versuchen, was möglicherweise zu einem empirischen Beweis dieser aus gesammeltem und ausgedeutetem Zahlenmaterial erstellten Chemnitzer Studie hätte führen können. Das professurale, wirtschaftswissenschaftliche Leuchtfeuer -sinnigerweise aus dem ehemaligen Karl-Marx-Stadt- läßt daher im Zeitalter des Brachialkapitalismus mit staatlicher Rückversicherung für deren Hasardeure die Botschaft klar und hell erscheinen: Die Armut wächst, aber den Leuten geht es besser (Heinz Bude, Die Ausgeschlossenen, Das Ende vom Traum einer gerechten Gesellschaft, 2008). Die Armut als gesellschaftliche Kategorie umschließt dabei viele praktizierbare Differenzierungsmöglichkeiten. Zum Beispiel diese, nur eine von vielen: Neben die Differenzierung zwischen würdigen (erwerbstätigen) und unwürdigen Armen tritt also möglicherweise künftig die Unterscheidung zwischen gebärwürdigen und nicht gebärwürdigen Müttern (Christine Wimbauer, Annette Henninger und Rosine Dombrowski, Wer hat, dem wird gegeben, WZB-Mitteilungen, Heft 120, Juni 2008, S.22). Daher reichen auch 132€! Weltfremder kann man nicht mehr werden und entrückter nicht mehr sein. Also aufgepaßt, Prekarier, Studenten mit auffällig linksdrehendem Spin und gebärunwürdige Mütter, es kann noch viel schlimmer kommen, und denkt an die warnenden Worte eines gewissen Herrn Schmitt, Carl: Die ökonomisch funktionierende Gesellschaft hat Mittel genug, den in der wirtschaftlichen Konkurrenz Unterlegenen und Erfolglosen oder gar einen >Störer< außerhalb ihres Kreislaufes zu stellen und ihn auf eine nichtgewaltsame >friedliche<. Art unschädlich zu machen, konkret gesprochen, ihn, wenn er sich nicht freiwillig fügt, verhungern zu lassen. rds "Der volle Erfolg des Überwachungsstaates würde in seiner Niederlage enden." Kay Waechter Noch vor einigen Jahren galt es als ein ausgemachter Scherz, als ein harmloser Ulk, ein Gag im Karneval, als Sylvesterspaß oder als eine Veräppelung in "Vorsicht Kamera": die Brille, mit der man (angeblich) anderen Menschen, bevorzugt die weiblichen Geschlechts, durch "die Wäsche hindurch" aufs nackte Fleisch schauen könnte. Für kurze Zeit war das vielleicht ein Renner im Scherzartikelladen, man wußte ja unzweideutig, was davon zu halten war. Der Scherz von einst und die Gaudi bei angeheizten Stammtischrunden ist zur Realität von heute geronnen, zumindest schon einmal in Großbritannien, bekanntermaßen das Land mit dem dichtesten Netz von Überwachungskameras. Im Gegensatz zum heiß diskutierten "Bundestrojaner", trifft die Meldung zu, gibt es sie jetzt tatsächlich, die "Brille", die eine gut getarnte Überwachungskamera mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist. Der von ihr ins Visier genommene Mensch wird "hüllenlos" vors Auge des Betrachters auf den Monitor projiziert.
Das kann so weit gedeihen, auch bei formalem Weiterbestand grundgesetzlich garantierter Rechte, daß Proteste, Demonstrationen, Widerstände, ziviler Ungehorsam, gewaltfreie Bürgerrechtsbewegungen, Bürgerbegehren und andere nicht ungesetzliche Bewegungen in der Bevölkerung in einem System der Willfährigkeit erstarren. [3] In einem abzusehenden Zeitraum würde sich der eingangs zitierte und markante Satz Kay Waechters bewahrheiten: "Der volle Erfolg des Überwachungsstaates würde in seiner Niederlage enden." [4] Die Niederlage des "Überwachungsstaates" wäre ja noch zu verkraften. Aber nicht die Niederlage des demokratischen Rechtsstaates schlechthin. ANMERKUNGEN: [1]Burkhard Schröder, Verdeckter Zugriff auf Festplatten, in TELEPOLIS vom 06.02.2007 [2] "Wir wollen nicht den gläsernen Menschen, und Sie können sicher sein, dass wir uns immer im Rahmen der geltenden Rechtsordnung halten." Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern, in einem Interview mit der taz vom 08.02.2007. Die terroristische Bedrohung durch den militanten Islamismus steht da zur Zeit an erster Stelle. [3] "Eine Demokratie ohne Demokraten ist ebenso wenig lebensfähig wie ein Rechtsstaat dessen Untertanen nicht mehr bereit sind, die Chancen ihrer Freiheit sinnvoll zu nutzen." Josef Isensee, Das legalisierte Widerstandsrecht, Eine staatsrechtliche Analyse des Art. 20 Abs. 4 Grundgesetz, Verlag Gehlen Bad Homburg v.d.H., Berlin, Zürich 1969, S. 31/32. [4] Kay Waechter, Die Menschenrechte und der Schutz der Inneren Sicherheit im 21. Jahrhundert; i.d. Dokumentation: Menschenrechte - Innere Sicherheit - Rechtsstaat, Konferenz des Deutschen Institus für Menschenrechte, Berlin, 27.Juni 2005, S. 19 ***** DISKURSSTARK, ABER WEHRLOS?
Eine handvoll Karikaturisten lieferten dazu den passenden Anlaß. Zufällig veröffentlichten sie ihre "Arbeiten" in Dänemark. Daher brannten folgerichtig zuerst dänische Fahnen. Unsere viel beschworene Fähigkeit zur dialogischen Auseinandersetzung und zum gewaltfreien Diskurs macht uns aber nicht zu den Herren über den Anlaß, den Zeitpunkt und ganz besonders nicht über die Mittel, mit denen andere Kulturen und Völker ihre latent vorhandenen Gegenpositionen zu unseren eigenen Wertvorstellungen und Rechten ausfechten. Noch geben sie uns ein sicheres Gespür für das, was zwar in einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft als selbstverständlich gilt -oder zu gelten hat- andererorts aber einen unverzeihlichen Tabubruch ausmacht. Unsere Glücks-, Norm- und Wertvorstellungen sind radikal vernunftsgegründet und rational auf das Diesseits gerichtet und im Diesseits eingegrenzt. Der Himmel um uns herum ist nichts weiter als eine transzendentale Eiswüste; Religion allenfalls konsumierbar in einer sezierten light and easy Version. Freiheit wird zu einem ideologischen Pflegefall, wenn ihre Ausschöpfung und ihre Erhaltung sich ausschließlich nur noch im Konsum materialisierter Werte auslebt, und der überlebensnotwendige Bestandskern einst gemeinsam vertretener Wertvorstellungen und unverbrüchlicher Grundmaximen, die sich im Verlauf der deutschen und europäischen Geschichte formten, unter Druck geraten sich leicht zur Disposition stellen lassen. Das Bekenntnis zur Toleranz darf nicht zu einer selbst auferlegten Wehrlosigkeit führen. Schon gar nicht gegenüber despotischen Regimes mit ihren Clans, die unter Mißbrauch des Islam die religiös-fundamentalische, herrschaftliche Strukturierung ihrer Machtpolitik im eigenen Land und gegenüber dem Rest der Welt zementieren wollen [1]. Ist eine Kultur, eine Nation, eine Gesellschaft umso leichter zu schockieren und angreifbar, wenn das religiöse, christliche Fundament aufgeweicht, aber mit dem, in unserem, weitgehend akzeptierten Verständnis, doch viel wirkungsvolleren Bindungsstoff eines Positiven Rechts ausgestattet und vermeintlich widerstandsfähiger gemacht worden ist? Diesem Positiven Recht und seiner Wirksamkeit verdankt sich auch unser Grundgesetz und seiner Geltung und dem darin enthaltenen Artikel 5 zur Meinungs-, Informations-, Pressefreiheit; Kunst und Wissenschaft. Absatz 1: "Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung duch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." In Absatz 3: "Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." Absatz 2 benennt Einschränkungen, unter anderem Verletzungen "in dem Recht der persönlichen Ehre."
Die Unauftrennbarkeit des Religiösen mit dem Politischen, uns in dem langen Prozeß der Aufklärung mühsam gelungen, macht den, vordergründig durch die -allenfalls anrüchigen- Karikaturen aufgestachelten, in Szene gesetzten und multimedial weltweit transportierten Fanatismus so unberechenbar und gefährlich. Mit Beschämung ist die verschreckte und beflissene Demutshaltung vieler unserer Großintellektueller und Betroffenheitpolitiker wahrzunehmen, die sonst nie müde werden, Zivilcourage anzumahnen und zu predigen, solange die Adressierten ihrem eigenen Kulturkreis, ihrer eigenen Werte-, Norm- und Rechtsgemeinschaft angehören und durch die dadurch unterstellte Zivilisität berechenbar und eingehegt sind. Mit unberechenbaren islamischen Fanatikern legt man sich nicht an. Da verharrt man lieber im Planschbecken der eigenen wohltemperierten Beschaulichkeit. rds Anmerkungen: [1] Drastisch formuliert Luciano Amaral, Wirtschaftswissenschaftler an der Neuen Universität von Lissabon: "Der Hass mancher Westler auf ihre eigene Kultur ist eins der faszinierenden Phänomene der Gegenwart. Wenn in einer Kultur nicht mal mehr die Überlebensinstinkte funktionieren, verdient sie es vielleicht auch nicht weiter zu existieren." ***** m e n s c h e n f ü r c h t i g "Ihr mögt mit der Zeit alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur ein Fortschritt von der Menschheit weg sein."
Diese Aussage oder ähnliche Festellungen geben keinen Anlaß zur Entwarnung, eher im Gegenteil ist bei der öffentlichen Debatte, die zur Zeit mehr schleppend dahinschleicht, und den Schlußfolgerungen einer als ausgegeben' wissenschaftlich bewiesenen Tatsache' sensible Aufmerksamkeit und Widerspruchsbereitschaft gefragt und gefordert mehr denn je. Das Potential der ökonomisch ausgerichteten erwähnten Forschungsgebiete, allein der Atom- und Gentechnologie, sind so gewaltig und so gründsätzlich zerstörerisch in ihrer destruktiven Variante, dass die Begriffe 'Gottesfurcht', 'Evolution' und 'Naturgewalt' in der Parabel von der 'Menschenfurcht' aufgelöst werden (6). Das Empfinden, "menschenfürchtig" zu sein, ist in seinem pathologischen Ansatz verwischt durch die drohende tabulose Bereitschaft einer Wissenschaftsgemeinschaft, sich selbst keine unüberschreitbaren Grenzen setzen und demokratisch legitimierte Gesetzesbeschränkungen nicht anerkennen, sondern verwässern, negieren und überwinden zu wollen. Es gilt das globalisierte "Anythings goes."(7) Berechtigt ist die Furcht des Individuums , pures Objekt der Selektion durch technisch-wissenschaftliche Zauberlehrlinge zu werden, deren Handlungsmaximen sich aus einem hedonistischen Allmachtsimperativ herleiten. Das Organ des Zeugens ist auch das Organ des Pissens. Menschenfürchtig sein deutet sich ferner, da viele Gott so sehr verloren oder aufgegeben haben, als die ungetröstete Angst vor der Entzauberung des Subjektseins, das Hinfälligwerden eines permanenten sich-wieder-selbst-ermöglichen. Der Begriff Mensch erfährt eine technologisch ausgerichtete Neudefinierung, deren Prämissen außerhalb philosophischer, historischer, sozialwissenschaftlicher, ja sogar biologischer und medizinischer Denktraditionen liegen. Der Initiator selbst, des sich durch ihn in Auflösung befindlichen alten Begriffs, sieht sich einer Vervielfältigung der Realität gegenüber, die die bislang gültigen Prioritäten seiner physischen und mentalen Selbstmodellierung glattweg hinfällig werden lassen. Als zum 'Gott sein Bestimmter' ist die Flucht aus dem Menschsein die Flucht aus dem Inferioren, aus dem am dialektischen Verhältnis von Macht und Ohnmacht gescheiterten Mensch sein .Die neuen Realitäten definieren sich im breiten Spektrum von der 'Genomökonomie' bis zu den Computer- und Informationstechnologien. Mit der Leichtigkeit einer Paternosterfahrt will der User und Informationsträger durch die in ihnen liegenden variablen Handlungsspielräume gleiten, enthoben jeglicher Determination, Kausalität und Notwendigkeit? Enthoben auch jeglichen Gewissens? Soll für das gentechnologische Zeitalter auch 'Off limits für das Gewissen' gelten(8)? Diese Fragen stellen sich uns allen. rds Anmerkungen (1) 'Gebet' vor dem Atombombenabwurf: "Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf bis zu unseren Feinden vortragen. Behüte und schütze sie, wir bitten Dich, wenn sie ihre befohlenen Einsätze fliegen. Mögen sie, so wie wir, von Deiner Kraft und von Deiner Macht wissen, und mögen sie mit Deiner Hilfe diesen Krieg zu einem schnellen Ende bringen. Wir bitten Dich, daß das Ende dieses Krieges nun bald kommt und das wir wieder einmal Frieden auf Erden haben. Mögen die Männer, die in dieser Nacht den Flug unternehmen, sicher in Deiner Hut sein, und mögen sie unversehrt zu uns zurückkehren. Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen; denn wir wissen, daß wir jetzt und für alle Ewigkeit unter Deinem Schutz stehen. Amen." in: ...auf dem Weg zum Frieden. Wenn Christen den Kriegsdienst verweigern, Materialheft, 2. aktualisierte Auflage Bremen/Darmstadt 1994, Hrsg. von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Kriegsdienstverweigerer (EAK), S. 36 (2) Off limits für das Gewissen , Der Briefwechsel Claude Eatherly - Günter Anders, Hrsg. von Robert Junk, Rowohlt Verlag, Reinbeck bei Hamburg 1961 "(...) daß die geistige Rückwirkung der Atombombe ihre Besitzer im wörtlichsten Sinne des Wortes verrückt gemacht hat, eine Verrücktheit, die um so gefährlicher ist, als ihre Vertreter vernünftig zu sprechen scheinen , sich als normale, gesittete, verantwortungsvolle Persönlichkeiten geben." S. 9/10 Dem Eindruck einer Analogie kann man sich schwer entziehen, hört und liest man einige der Verlautbarungen und Aussagen von Protagonisten und Vertretern der Gen-und Biotechindustrie heute. Manches mutet nur deshalb nicht verrückt an, weil es technisch durchführbar ist. (3)Vgl. Dietmar Mieth, Ethische Probleme der Humangenetik: eine Überprüfung üblicher Argumentationsformen. "Der Streit bleibe dabei unentschieden, ob die Menschen sich nicht genau das Verbundsystem von Wissenschaft, Technik und Ökonomie bestellt haben, dessen Angebot jetzt ihre Nachfrage so fest im Griff hat (...)" "(...) in der Biotechnologie lastet bei aller formellen Freiheit doch ein Druck politischer Technik- und Wirtschaftsförderung, (...) die demokratische Partizipation zugunsten von expertokratischer Herrschaft verschiebt sowie Behinderungen und 'Bedenkenträgertum' zu diskriminieren versucht." in: Biologie und Ethik , Hrsg. von Eve-Marie Engels, Reclam, Stuttgart 1999, S. 227,235 (4) "Denn wirkliche Macht haben nicht die Gene, sondern die Menschen, die für Genforschung als virtuelle Quelle jeglicher Heilung werben, und sie dann nach den faktischen Möglichkeiten ihres Könnens nutzen und anwenden: mit Macht zu Kontrolle, Macht zur Selektion, Macht zu Manipulation, Macht auf Weltmärkten, Macht zur Umgestaltung und Aneignung all dessen, was lebt auf unserem Planeten." in: Ursel Fuchs, Die Genomfalle ,Die Versprechungen der Gentechnik, ihre Nebenwirkungen und Folgen, Patmos Verlag, Düsseldorf 2000, S. 22 (5) www.lebenswissenschaften.de, Bionews (6) "Eingriffe und Wirkungen von Atom- und Gentechnik breiten sich grenzenlos aus, in Zeit und Raum, unwiderruflich, nicht rückholbar. Mit diesen beiden Technologien ist die Menschheit in der Lage, sich und das Leben auf der Erde zu zerstören. Diese Perspektive hatte noch keine Generation vor uns." in: Fuchs, 2000, S. 214 (7) "Es ist also klar, daß der Gedanke einer festgelegten Methode oder einer feststehenden Theorie der Vernünftigkeit auf einer allzu naiven Anschauung vom Menschen und seinen sozialen Verhältnissen beruht. Wer sich dem reichen, von der Geschichte gelieferten Material zuwendet und es nicht darauf abgesehen hat, es zu verdünnen, um seine niedrigen Instinkte zu befriedigen , nämlich die Sucht nach geistiger Sicherheit in Form von Klarheit, Präzision, "Objektivität", "Wahrheit", der wird einsehen, daß es nur einen Grundsatz gibt, der sich unter allen Umständen und in allen Stadien der menschlichen Entwicklung vertreten läßt. Es ist der Grundsatz: Anything goes. " in: Paul Feyerabend, Wider den Methodenzwang, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1986, S. 31/32 Dieses vielzitierte "Anythings goes" hat zahlreiche Mißdeutungen erfahren und nötigte Feyerabend in Laufe der Zeit bei so mancher Gelegenheit Erklärungen und Klarstellungen ab. Darauf soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Hier ist damit gemeint, daß das, was (technisch) möglich ist, sich auch (technisch) verwirklichen wird. Und zwar unter allen Umständen. (8) Siehe Anmerkung (2) Photos(4) Hannover, Hiroshima-Gedenkhain, ©2004rds ***** E I N E HANDYKOMMUNIZIERENDE S Y S T E M E I N H E I T Die Frage, was wirklich ist, ist zu bedeutsam, um sie den Wissenschaftlern zu überlassen. Paul Feyerabend
Das orgiastisch-lustvolle Schöpfertum ist freigesetzt im Menschen, Original geworden, nicht mehr nur Matrixsignatur einer herrschaftsvollen Natur. Was geschieht, geschieht nicht weil sie es zulässt, das Gute oder das Böse, sondern der sich selbst in Freiheit setzende, verantwortliche Mensch bleibt Letztadressat seiner verlorenen Selbstbegrenzung, die in Selbstbeschädigung zu münden droht. Das modellierte Artefakt wird sich verselbständigen, der Schöpfer Mensch flüchtig werden, sich entzaubern, spalten und zersplittern, Innen und Aussen auflösen wie in der Schizophrenie des Subjekts, die Restbestand blieb einer phylogenetischen Schizophrenie der Spezies in ihrem historisch-anthropologischen Weltdurchlauf. Der jetzt als pathologisch definierte angehäufte Wahn-Geist war die Urnatur eines allem ausgelieferten homo sapiens, und gerade nicht nur dem Metaphysischen, Transzendentalen im Menschen bleibt die Frage vorbehalten: Wie konnte Bewusstsein von einem Ich und von einem Aussen entstehen und sich zu einem Genius solch ungeheurer Potenzialität auswachsen?
Der ausserhalb dieser ökonomisch-wissenschaftlich verquarkten Verwertbarkeitsideologie angenommene fragile Selbstzweck und Wert des Menschen ist einer atemberaubenden Inflation unterworfen. Mögen Hitler und Auschwitz im 20. Jahrhundert für das singulare Ereignis des faktisch Unbeschreibbaren, Undenkbaren, Unfassbaren gelten; aber Hitler nur als ein Vorläufer am Horizont stehender, noch ungeahnter, ungeheuerlicherer Möglichkeiten?(6) Ist der Termin einer weiteren Verhandlung über das Menschheitsschicksal nicht schon bereits angesetzt? Chargaff hat auf die Gefährlichkeit und Unumkehrbarkeit von Manipulationen an den zwei Kernen, dem Atomkern und dem Zellkern, hingewiesen.(7) Jedoch im Bereich der Naturwissenschaften mag es den einen oder anderen Wissenschaftler selten oder auch nie darum gegangen sein, den Menschen in seinem Werden zu verstehen, als unfertig, "nicht dicht", wie Ernst Bloch im seinem Prinzip Hoffnung formuliert, eher, ihn in einer entwicklungsüberspringenden Optimierung überwinden zu müssen.(8) Eine Einstellung, die zwischen Erich Fromm's Polen der Biophilie und Nekrophilie nicht klar verortet werden kann, weil sie weder dem in seinem Sinne lebensbejahenden, Lebendigen, noch dem Verwesenden, toten entspricht. Welcher Sinn gilt dann?
rds Photos(6) Hannover/Messe/Expo/ ©2003rds Anmerkungen (1) "Ja, Frau Duden, auch Sie sind ein Immunsystem!" in: Barbara Duden , Postmoderne Entkörperung: Das 'System' unter der Haut. Anmerkungen zum körpergeschichtlichen Bruch der 1990er Jahre; Österreichische Zeitschrift für Geisteswissenschaften 8, 2 (1997) S. 260-273, (S.260) "Menschen sind informationsverarbeitende Systeme. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts haben wir gelernt, uns selbst als informationsverarbeitende Systeme zu betrachten: Unsere Sinnesorgane sind Transduktoren, die Außenweltereignisse in Systemereignisse umwandeln." in: Thomas Metzinger, Anthropologie und Kognitionswissenschaft, www.uni-mainz.de/~metzinge/Texte/AntKog.htm "Die Reduktion der Person auf ein Immunsystem entspricht verführerisch der Reduktion der Schöpfung auf ein Weltsystem, auf die Gaia Lovelocks." in: Ivan Illich, Selbstbegrenzung, Eine politische Kritik der Technik, Verlag C.H. Beck, München 1998, S. 173 (2) Immer und wieder uneingeschränkt lesenswert: Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Band 1 und 2, Verlag C.H. Beck, München 1980. Besonders sei auf die Kapitel Die prometheische Scham und Die Welt als Phantom und Matrize in Band 1 hingewiesen. (3) hierzu u.a.: Claus Koch, Biokapital, Neue Eugenik und politische Ökonomie des Körpers, in: Merkur, Zeitschrift für europäisches Denken, Heft 3, März 1998, 52. Jahrgang. Arnold Künzli, Menschenmarkt, Die Humangenetik zwischen Utopie, Kommerz und Wissenschaft, Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbeck bei Hamburg 2001 (4) "Gott ist ein bloßes Wort, und nur der Sprachgebrauch kann entscheiden, auf welchen Begriff es eigentlich anwendbar sei." in: F.W.J. Schelling, Urfassung der Philosophie der Offenbarung, Hg. Walter E. Ehrhardt, Felix Meiner Verlag, Hamburg 1992, Teilband 1, S. 88 (5) Norbert Elias, Wissenschaft oder Wissenschaften?, Beitrag zu einer Diskussion mit wirklichkeitsblinden Philosophen, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 14, Heft 4, August 1985, S. 268-281 (6) Carl Amery, Hitler als Vorläufer, Auschwitz - der Beginn des 21. Jahrhunderts?, Luchterhand Verlag, München 1998 (7) "Zwei verhängnisvolle und in ihrer endgültigen Wirkung noch nicht abzuschätzende wissenschaftliche Entdeckungen haben mein Leben gezeichnet: 1) die Spaltung des Atoms, 2) die Aufklärung der Chemie der Vererbung und deren darauf folgende Manipulation. In beiden Fällen handelt es sich um die Mißhandlung eines Kerns: des Atomkerns, des Zellkerns. In beiden Fällen habe ich das Gefühl, daß die Wissenschaft eine Schranke überschritten hat, die sie hätte scheuen sollen." in: Erwin Chargaff, Das Feuer des Heraklit, -Skizzen aus einem Leben vor der Natur, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1981, S. 246-247 (8) "Die Materie selber ist unabgeschlossen, also ist sie Materie nach vorwärts, ist offen, hat eine unabsehbare Karriere vor sich, in die wir Menschen mit eingeschlossen sind, sie ist die Substanz der Welt. Die Welt ist ein Experiment, das diese Materie durch uns mit sich selbst anstellt." in: Ernst Bloch, Utopische Funktion im Materialismus (Vortrag), Tendenz - Latenz - Utopie, Ergänzungsband zur Suhrkamp Gesamtausgabe, Frankfurt/M. 1978; zitiert nach: Detlef Horster , Bloch zur Einführung, 7. Aufl., Junius Verlag, Hamburg 1991, S. 81 "Der Mensch ist kein Sein, sondern ein Werden mit unbestimmter Zielrichtung. Wer auf einer bestimmten Stufe der geschichtlichen Entwicklung 'den' Menschen auf ein Leitbild hin normieren und genetisch auf dieses fixieren will, stellt die menschliche Entwicklung still und zwingt künftige Generationen in ein von den Biologen und den bestimmenden Interessen der Zeit bereitetes Prokustesbett." in: Arnold Künzli 2001, S.47 (9) Jürgen Habermas, Technik und Wissenschaft als 'Ideologie', Suhrkamp Verlag, Frankfurt a./M. 1969 Eingangszitat von Paul Feyerabend in: Widerstreit und Harmonie, Trentiner Vorlesungen, Passagen Verlag 1998 "Die heutigen Wissenschaften sind Wirtschaftsunternehmen, die nach ökonomischen Prinzipien geführt werden ..." (S. 101-102) aber: "Es braucht einen Wissenschaftler um das wieder sauber zu kriegen, was ein Wissenschaftler eingesaut hat!" (S.127) | ![]() | ![]() | ||||||||||||||
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